Pico Humboldt

Pico Humboldt

Pico Humboldt mit Humboldt-Gletscher, vom Coromoto-La Verde Trail aus, 2001

Höhe 4942 m
Lage Mérida, Venezuela
Gebirge Kordillere von Mérida, Anden
Koordinaten 8° 32′ 59″ N, 70° 59′ 46″ WKoordinaten: 8° 32′ 59″ N, 70° 59′ 46″ W
Pico Humboldt (Mérida)
Pico Humboldt (Mérida)
Erstbesteigung 1911 durch Alfredo Jahn
Besonderheiten zweithöchster Berg Venezuelas

Der Pico Humboldt ist ein Berg in der Bergkette der Sierra Nevada de Mérida, die den zentralen Teil der Cordillera de Mérida bildet, einem nördlichen Ausläufer der Anden. Mit 4942 m ist der Pico Humboldt der zweithöchste Berg Venezuelas, höher ist nur der ebenfalls in der Sierra Nevada de Mérida gelegene, knapp 40 m höhere Pico Bolivar. Der Gipfel wurde 1911 von seinem Erstbesteiger, dem venezolanischen Geografen, Botaniker und Ingenieur Alfredo Jahn, nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt benannt.[1][2] Humboldt erwähnte die Sierra de Mérida mehrfach und gab ihre Höhe mit 4592 m an[3], war auf seinen Reisen durch Venezuela jedoch nie in dem Gebirge.[4]

Der Pico Humboldt bildet zusammen mit dem benachbarten, nach von Humboldts Reisegefährten Aimé Bonpland benannten Pico Bonpland das Pico Humboldt/Pico Bonpland-Massiv, auch unter dem Namen La Corona oder Corona-Gruppe bekannt. Der Pico Bonpland ist mit 4890 m der dritthöchste Berg Venezuelas.[5] Er wurde erstmals 1940 von dem österreichischen Erdöl-Geologen und Alpinisten A. E. Gunther bestiegen.[1]

Die Nordwestflanke des Pico Humboldt beherbergte bis in die zweite Hälfte der 2010er-Jahre den letzten Gletscher Venezuelas, den Humboldt-Gletscher mit einer Fläche von noch 0,1 km². Ende 2023 war der Gletscher bis auf eine kleine Eisfläche von weniger als 0,02 km² abgeschmolzen, auf dem Gebiet des heutigen Venezuelas gibt es – möglicherweise zum ersten Mal seit dem späten Pleistozän – keine Gletscher mehr.

Die Umgebung des Pico Humboldt ist charakterisiert durch alpine Tundravegetation des Páramo mit starken Temperaturschwankungen. In der Regenzeit von April bis November fallen etwa 85 % des jährlichen Niederschlags von insgesamt etwa 1000 mm, den Luftströmungen vor allem vom Amazonasbecken und Atlantischen Ozean herantransportieren.

Nach einer Legende der indigenen Timoto–Cuica entstand der Pico Humboldt, als die Bogenschützin Caribay fünf blendend weiße Kondore auf fünf Hügeln erlegt hatte. Als sie den Vögeln weiße Federn ausrupfen wollte, waren diese mitsamt den Hügeln zu fünf eisbedeckten Gipfeln der Sierra Nevada de Mérida, des „schneebedeckten Gebirges“, geworden.[6][7] Mit dem Humboldt-Gletscher ist der letzte der fünf weißen Kondore verschwunden.[8]

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  8. At Least Two Countries Have Lost All Their Glaciers. In: Scientific American. 24. Mai 2024, abgerufen am 6. Juni 2024.

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